Omotosos Roman erzählt die Geschichte von Hortensia und Marion und wie sich aus gegenseitiger Abneigung zwischen ihnen im hohen Alter eine besondere Freundschaft entwickelt:
Hortensia und Marion sind Nachbarinnen. Eine ist schwarz, eine weiß. Beide blicken auf beeindruckende Karrieren zurück. Beide sind seit kurzem Witwe. Ihre gegenseitige Abneigung pflegen sie mit so viel Eifer, dass man ihnen die achtzig Jahre nicht anmerkt. Aber was wissen sie wirklich voneinander?
Als Marions Haus durch einen Baufehler unbewohnbar wird, muss sie vorübergehend zu Hortensia ziehen. Das zwingt die Frauen zu unwillkommener Nähe. Bald tauschen sie gemeinsame Erinnerungen aus. Sie haben beide harte Verluste und Ungerechtigkeiten erfahren. Mit dem Mut zur Wahrheit und der Kraft der neu gewonnenen Freundschaft stellen sie sich den großen Fragen im Leben.
Konfrontation und Wandel
In “Die Frau nebenan” von Yewande Omotoso entwickelt sich zwischen Hortensia und Marion eine unerwartete Dynamik, als sie gezwungen sind, ihre Vorurteile und festgefahrenen Ansichten zu überdenken. Ihre anfängliche Feindseligkeit verwandelt sich langsam, als sie beginnen, die tiefen Wunden und gemeinsamen Schmerzen des anderen zu erkennen und zu verstehen.
Dieser Prozess führt zu einer überraschenden Wandlung ihrer Beziehung, die zeigt, wie Verständnis und Mitgefühl selbst die härtesten Barrieren durchbrechen können.
Neue Perspektiven und Versöhnung
Während Hortensia und Marion ihre gemeinsame Zeit verbringen, beginnen sie, einander in einem neuen Licht zu sehen. Ihre Gespräche und die geteilten stillen Momente führen zu einer schrittweisen Versöhnung, die die Kraft der Freundschaft und Menschlichkeit über gesellschaftliche Trennlinien hinweg betont.
Omotosos Erzählung illustriert eindrucksvoll, wie die Anerkennung der Menschlichkeit im anderen zu einer tiefen und heilenden Verbindung führen kann, die weit über oberflächliche Unterschiede hinausgeht.
„Yewande Omotoso bietet aufregende neue Einsichten. Das ästhetische und politische Engagement in ihrem Roman ist sichtbar in dem tiefen Mitgefühl, das sie ihren Heldinnen entgegenbringt. Obwohl sie deren Ansichten, Verfehlungen und heimliche Sehnsüchte kompromisslos offenlegt, erzählt sie in ihrer wunderschönen, fast heiteren Sprache von dem Recht auf einen individuellen Lebensentwurf unabhängig von Herkunft und Hautfarbe.“ Chris Abani, Autor von „Graceland“
„Yewande Omotoso erinnert an Nadine Gordimer. Sie untersucht die Geographie der Nähe, die die großen Kräfteverhältnisse im Kleinen abbildet.“ Times Literary Supplement
„Voller Charme und verspielter Energie – und doch lauert die Geschichte der Kolonialherrschaft und der Sklaverei im Hintergrund.“ Herald Scotland
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch; Auflage: 3.
Erscheinungsdatum: 11. Mai 2018